Schnellinfos zum Umgang mit der Dupuytren-Hand
Das Hand- und Fingerleiden der Dupuytrenkrankheit ist ein Prozeß, der Sie in unterschiedlichen Intensitäten lebenslang begleiten kann.
Grundsätzlich gilt, die Dupuytrenhand nicht bewußt zu schonen bzw. einseitig zu gebrauchen – sie aber auch nicht Extrembelastungen auszusetzen.
Ganz wichtig: Meiden Sie alle Versuche, der Fingerkrümmung durch Zug und Druck von außen entgegen wirken zu wollen. Das »Auf-die-Hand-Setzen«, das »Gegen-die-Wand-Drücken« der gekrümmten Finger und alle weiteren »gewaltsamen Streckversuche« sind kontraproduktiv und können zu einer Verschlimmerung der Fingerkrümmungen führen! Die Amerikaner empfehlen ein »no-tension-program« und die Engländer warnen vor allen Varianten des »stretching«. Jeder krankhafte Zug auf das Dupuytrengewebe stimuliert dessen Wachstum.
Da die Haut über dem krankhaften Knoten- und Stranggewebe oft austrocknet und sich schwielenartig verdickt, empfiehlt sich eine gute Hautpflege mit Feuchtigkeit spendenden Cremes. Als hilfreich wird auch das lokale Einmassieren von nicht steroidhaltigen Narbensalben empfohlen. Das Dupuytrengewebe ähnelt im Aufbau dem Narbengewebe.
Bei fortgeschrittenen Fingerkrümmungen kann es problematisch werden, die Haut in den tiefen, fixierten Furchen und zwischen den nicht mehr abspreizbaren Fingern angemessen zu pflegen. Die sich hier sammelnde Feuchtigkeit kann zu einem Aufweichen der Haut führen (Mazeration), wodurch lokale Entzündungen begünstigt werden. Versuchen Sie, die engen Hautfurchen trocken zu halten. Das gelingt nach dem Händewaschen am besten mit einem Föhn. Auch das Einlegen kleiner Trockenkompressen zwischen die Finger hat sich bewährt.
Gehen Sie bitte bereits mit frühen Knotenbildungen zu Ihrem Arzt, der Sie beraten oder an einen Handspezialisten überweisen wird. Da sich die klassische chirurgische Behandlung aus guten Gründen erst Fingern mit stärkeren Krümmungen annimmt, wird vielfach auch heute noch den Frühstadien nicht die gebührende Beachtung geschenkt. Das aber muss sich ändern. Es zeichnet sich immer deutlicher ab, dass die Effektivität und die Nachhaltigkeit einer Behandlung umso grösser sind, je früher sie zum Einsatz kommt. Und - eine langfristige Begleitung durch einen mit der Dupuytrenkrankheit vertrauten Arzt ist hilfreicher als häufige Arztwechsel, da die Kenntnis des Krankheitsverlaufs für die Befundbewertung und Behandlungswahl unerlässlich und hilfreich ist.